Auge in Auge mit dem Attentäter
An AP photographer was in the audience during the attack on Russia's ambassador to Turkey - the latest here: https://t.co/QNlIA8e2Eu pic.twitter.com/EBPa5izHsi
— AP Images (@AP_Images) 19. Dezember 2016
Eigentlich wollte der AP-Fotograf Burhan Izbilici an diesem Abend nur Bilder von der Eröffnung einer Ausstellung mit Fotos aus Russland aufnehmen - ein Routine-Termin in Ankara, auf dem Weg nach Hause noch mitgenommen. Izbilici wollte den russischen Botschafter fotografieren, mit Blick auf die schwierigen Beziehungen zwischen beiden Ländern könnten diese Fotos einmal nützlich sein. Dann aber stand ein Mann in einem dunklen Anzug mit Krawatte auf und zog eine Schusswaffe. In schneller Folge fielen Schüsse, berichtete der Fotograf in einem Interview mit der Los Angeles Times. Der Botschafter stürzte zu Boden - vor meinen Augen wurde ein Menschenleben vernichtet. Er habe natürlich Angst gehabt, sagte Izbilici. Aber selbst wenn ich getroffen oder verletzt oder getötet werde, ich bin ein Journalist. Ich muss meine Arbeit machen. Ich könnte weglaufen, ohne irgendwelche Fotos zu machen. Aber dann hätte ich keine richtige Antwort, wenn ich später gefragt würde: Warum hast du keine Fotos gemacht? Der Attentäter wurde schließlich in einer Schießerei mit Polizisten getötet.
Das Fotografie-Portal dpreview.com sieht in den Fotos von Burhan Izbilici einen Beleg dafür, wie wichtig professionelle Pressefotografen sind. In einer Zeit, in der immer mehr an den Fotoredaktionen gespart werde, mache dieses Beispiel deutlich, dass es nicht ausreiche, in solchen Situationen schnell mit dem Smartphone draufzuhalten: Ein guter Fotojournalist kann uns der Wahrheit näher bringen. Das ist ihr Job.
Reuters Connect bringt internationale dpa-Dienste zu Auslandskunden
Internationale dpa-Kunden können den englischen und arabischen Dienst der Nachrichtenagentur jetzt über die Reuters-Plattform Connect beziehen. Beide Unternehmen vereinbarten eine entsprechende Partnerschaft. Über das Internet-Portal Reuters Connect können Medien Agenturmeldungen ebenso beziehen wie Bilder, Grafiken, Videos und Multimedia-Pakete. Als Content-Verteilungsplattform sei Reuters Connect eine zuverlässige, flexible und kostengünstige Vertriebslösung, erklärte Reuters-Manager Joachim Harris. Der für Finanzen, Logistik und Technik zuständige dpa-Geschäftsführer wird in der gemeinsamen Pressemitteilung zitiert: "Journalistisch bleiben wir Mitbewerber, aber als unabhängige, weltweit agierende Nachrichtenagenturen teilen wir viele Interessen."
Deutscher Videodienst von Reuters feiert 20-jähriges Bestehen
Der deutschsprachige Videodienst von Reuters ist 20 Jahre alt und begeht das Jubiläum mit einem Video. Zum Jahrestag der Gründung im November 1996 erklärte Reuters-Manager Martin Schmidt-Bleek in einer Pressemitteilung, der Reuters German News Service (GNS) sei mit dem Online-Videodienst German News Video Online (GNVO) Marktführer und versorge seine Medienkunden mit einem breiten Angebot.
Thomson Reuters baut 2000 Stellen ab - Newsroom bleibt verschont
Der internationale Informationskonzern Thomson Reuters streicht 2000 der insgesamt 48 000 Arbeitsplätze, "um seine Geschäfte zu straffen". Betroffen sind Beschäftigte an 150 Standorte in 39 Ländern. "Es geht um Vereinfachung und den Verzicht auf Bürokratie und die Streichung von Ebenen, die alles nur komplizierter und uns langsamer gemacht haben", erklärte Vorstandschef Jim Smith. Die Nachrichtenredaktionen bleiben von den Kürzungen unberührt, wie aus einer Reuters-Meldung weiter hervorgeht.
Zuvor hatte Thomson Reuters die Geschäftszahlen für sein drittes Quartal bekannt gegeben. Der Quartalsumsatz blieb mit 2,74 Milliarden Dollar weitgehend auf dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitraum, ebenso der Betriebsgewinn von 385 Millionen Dollar. Für die anstehende Umstrukturierung im Konzern plant Thomson Reuters eine Belastung von 200 bis 250 Millionen Euro im vierten Quartal ein.