Die Austria Presse Agentur (APA) ist die größte österreichische Nachrichtenagentur, die schon frühzeitig einen Schwerpunkt auf digitale Informationsdienstleistungen gelegt hat. Maria Scholl, seit Oktober 2023 Chefredakteurin der APA, sieht die Nachrichtenagentur gut aufgestellt für die Entwicklung von Lösungen mit Künstlicher Intelligenz - auf Basis unserer täglichen verifizierten unabhängigen journalistischen Produktion, mit Daten, die wir im Journalismus täglich erschaffen. Besonders wichtig ist nach ihren Worten dabei eine detaillierte Auszeichnung mit Metadaten.
Das APA-Netz mit 145 Redakteurinnen und Redakteuren berichtet tagesaktuell in Wort, Bild, Video und Grafik. Wichtigstes Produkt ist der APA-Basisdienst. Die APA-Lines bereiten Inhalte für die Web-Angebote von Medienkunden auf. Einen großen Anteil haben Meldungen aus dem Ausland, wobei die Redaktion in Wien die Angebote internationaler Nachrichtenlieferanten wie dpa, AP, AFP und Reuters nutzt. Der APA PictureDesk ermöglicht den Zugriff auf 50 Millionen Bilder. Der Umsatz der APA-Gruppe mit 511 Beschäftigten erreichte 2023 rund 75,8 Millionen Euro, das Jahresergebnis wurde im Geschäftsbericht mit 3,2 Millionen Euro ausgewiesen.
Die Agentur nahm am 1. September 1946 als unabhängige Genossenschaft der damals bestehenden österreichischen Tageszeitungen ihre Arbeit auf. Zuvor war die Nachrichtenübermittlung in Österreich über 100 Jahre hinweg staatlich organisiert. Das 1859 aus der zehn Jahre zuvor gegründeten Oesterreichischen Correspondenz hervorgegangene kaiserlich-königliche Telegraphen-Korrespondenz-Bureau (kurz Korrbüro genannt) verbreitete ebenso amtliche Nachrichten wie ab 1922 die Amtliche Nachrichtenstelle (ANA). Während der deutschen Besatzung agierte das Deutsche Nachrichtenbüro (DNB) des NS-Regimes von 1938 bis 1945 auch in Österreich. Die ANA bestand erneut noch vom Mai 1945 an, ehe sie dann von der APA abgelöst wurde. Wesentliche Anstöße für die Bildung der neuen unabhängigen Nachrichtenagentur kamen damals von dem Reuters-Korrespondenten Alfred Geiringer (1911-1996). An ihn erinnert heute ein Stipendium für Nachwuchsjournalisten.
Im Statut der APA heißt es: Die Genossenschaft ist verpflichtet, ihre Aufgaben unabhängig von Einwirkungen politischer und wirtschaftlicher Institutionen und Gruppen zu erfüllen. Eigentümer sind die zwölf Tageszeitungen in Österreich und der Österreichische Rundfunk (ORF). Wegen des überschaubaren Umfangs des Medienmarktes in Österreich, bemühte sich die APA schon früh um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Wir brauchen die neuen Märkte, sonst könnte die APA nicht überleben, sagte Wolfgang Mayr, der von 1997 bis 2005 Chefredakteur der APA war. Dazu gehörte zunächst vor allem der Versand von Pressemitteilungen - inzwischen ausgegliedert in der APA-OTS Originaltext-Service GmbH. Später legte die Agentur einen Schwerpunkt auf den Ausbau von Datenbanken, Profildiensten und technischen Lösungen. Entsprechende Tochterfirmen sind die APA-DeFacto Datenbank & Contentmanagement GmbH sowie die APA-IT Informations Technologie GmbH. Das Bildangebot kommt von der APA-PictureDesk GmbH. Seit 2007 ist die APA mit der Schweizer Bildagentur Keystone verbunden. Die Anteile an dem Unternehmen in Zürich wurden neu sortiert, als Keystone 2018 mit der Schweizerischen Depeschenagentur (sda) fusionierte - an der Gesellschaft Keystone-SDA-ATS AG ist die APA mit 30 Prozent beteiligt.